DIE HAND – KUNST UND KÜNSTLER IM FILM

DIE HAND - KUNST UND KÜNSTLER IM FILM, 1999, Film von Martin Kreyssig

DIE HAND – KUNST UND KÜNSTLER IM FILM, 1999, Essayfilm, 80 min

Wie lange benötigt ein Kunstwerk zu entstehen? Auf jeden Fall, zu lange für einen Film. Eine unerträglich lange Dauer für den Spielfilm, der schneiden, Zeiten raffen muss, die Essenz zu finden hat. Der Film muß den einen Augenblick finden und zeigen, der für alle anderen Augenblicke steht, die weniger aufregend sind, die langweilig, die aber wesentlich zur künstlerischen Arbeit gehören.

Das künstlerische Schaffen – Arbeit generell – erscheint unfilmisch. Ausnahmen bilden der Sport im Fernsehen oder die Genres des Western- und Gangsterfilms. Hier wird Arbeit exemplarisch vorgeführt: Planung, Ausführung, Scheitern oder Sieg. Hier können Personen auftreten, die sich mit ihrer Arbeit einen Namen gemacht haben: Mörder, Einbrecher, Detektive. Sie haben eine Biographie, sie haben einen Ruf, der ihnen vorauseilt, sie sind gefürchtet und werden verehrt. Das Publikum möchte zu dieser „Künstlerspezies“ gehören, zu diesen Outcasts, deren Atelier in der Prärie liegt, weit draußen vor der Zivilisation, zurück in der Vorzeit, als man nah an der Erde wohnte und einem ordentlichen Handwerk nachging.

Der Vortrag sucht auf unterhaltsame Weise die Annäherung an den Mythos vom Künstler und seiner Kunst. In Beispielen aus Spiel – und Dokumentarfilmen sowie Filmen von und über Künstler schaut man den Protagonisten über die Schulter und von dort auf die Finger. Die authentische, die falsche, die fälschende, die gefälschte, die heilige und die göttliche Hand.

Ausschnitte aus folgenden Filmen: Catching lead, USA 1969, Richard Serra / Hand, D 1992, Martin Kreyßig, Pia Stadtbäumer / Un chien andalou, Frankreich 1929, Luis Bunuel & Salvadore Dali / Die Günstlinge des Mondes, Frankreich 1984, Otar Iossiliani / Pirosmani, UdSSR 1969, Georgi Schengelaja / Das Leben der Bohéme, F/BRD/S/Finn 1991, Aki Kaurismaki / New Yorker Geschichten, USA 1989, Martin Scorsese / Wer hat Angst vor Rot Gelb Blau, BRD 1990, Heiko Schier / Perry Mason und die Kunst des Malens, USA 1991, Christian Nyby / Hans Cürlis – Kunstdokumentarist –, BRD 1990 / Shelters – Zufluchten, D 1993, Martin Kreyßig, Antoni Malinowski / Le mystere de Picasso, Frankreich 1955, Henri G. Cluzot / Die Schöne Querulantin, Frankreich 1990, Jacques Rivette / Immer Ärger mit Harry, USA 1955, Alfred Hitchcock / Paint it Black, USA 1988, Tim Hunter / Mord in der Akademie, BRD 1994, Ulrich Stark / Die Hand, USA 1980, Oliver Stone / Tödliche Bilder, USA 1994, Phedon Papamichael / Fälschungen als hohe Kunst, BRD 1992, Denisce Dilanni / F for Fake, Frankreich 1974, Orson Welles / Der Gefangene von Alcatraz, USA 1961, John Frankenheimer / Das Loch, Frankreich 1960, Jacques Becker / Der Zug, Frankreich, Italien 1963, John Frankenheimer / Pickpocket, Frankreich 1959, Robert Bresson / Markus Lüpertz, 1992 / I-beam music, D 1995, Nicolas Anatol Baginsky, Barry Schwartz, Martin Kreyssig / To live and to die in L.A., USA 1985, William Friedkin / North by Northwest, USA 1959, Alfred Hitchcock.

 

Die Hand – Kunst und Künstler im Film wurde hier aufgeführt:

27. April 2003, Galerie der Gegenwart, Hamburg / 16. November 2001 Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/M / 12. September 2001, Folkwang Museum Essen / 27. Juni 2001, Kunsthalle zu Kiel /  05. April 2001, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen / 14. Oktober 2000, Kunstmuseum Winterthur / 13. September 2000, Museum Haus Lange – Haus Esters, Krefeld  / 04. Mai 2000, Württembergischer Kunstverein / 19. Februar 1999 WienerKunstverein, Wien

SQUARE DANCE – THE HUMAN FIGURE IN RECENT SCULPTURE

Bruce Nauman, SQUARE DANCE, Film von Martin Kreyssig

SQUARE DANCE – THE HUMAN FIGURE IN RECENT SCULPTURE

Bruce Nauman, Stephan Balkenhol, Pia Stadtbäumer, Rigoberto Torres, John Ahearn, Thomas Schütte

1992, Videofilm, 34 min

Filmisch-essayistische Sammlung zur menschlichen Figur in der zeitgenössischen Skulptur der frühen 1990er Jahre. Wie ist es möglich, mit dem Wissen um die konzeptionelle Kunst und deren Ideenräume – beispielsweise eines Donald Judd oder Sol Lewitt (Sätze über konzeptuelle Kunst, 1969) – figürlich zu arbeiten? Wird die menschliche Figur zum Teil des konzeptionellen Werkes oder verstellt sie mit ihrem Wiedererkenungswert das Verständnis dessen, was in der Moderne begonnen wurde?

Der Film wurde im Witte de With Rotterdam  innerhalb der „The Lectures“ 1992 präsentiert.

The Lectures, 1993
— Contributions: Guy Brett, Catherine David, Rodrigo Naves, Sônia Salzstein-Goldberg, Stephan Balkenhol, Jean-François Chevrier, Chris Dercon, Ludger Gerdes, Martin Kreyssig, Jeff Wall, Craigie Horsfield, Bruce Mau, Walter Nikkels, Stephen Prina
— Publisher: Witte de With Center for Contemporary Art
— ISBN 90-73362-26-1

 

witte-de-with-lectures-1993

Richard Deacon, Mies van der Rohe

Richard Deacon, Mies van der Rohe / Museum Haus Esters – Haus Lange, Krefeld / Film by Martin Kreyssig

Schwieriger ist sowieso der Raum im Innern / The Interior is always more difficult

Richard Deacon, Mies van der Rohe

Museum Haus Lange und Haus Esters, Krefeld 1991/92, 16mm / Video, 25 min, Kamera: Reinhold Vorschneider, Musik: G.Scelsi, G. Ligeti, Deutsche und Englische Fassung

Film auf Youtube

Der Film behandelt im ersten Teil Einzelheiten der Landhausarchitektur der von Mies van der Rohe (1886-1969) 1930 in Krefeld gebauten Privathäuser, die heute Museum sind. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Wolf Tegethoff erklärt die Architektur und spricht über Details dieses Ensembles aus zwei sehr ähnlichen, geschwisterlichen Gebäuden.

Im zweiten Teil des Filmes werden Skulpturen des englischen Bildhauers Richard Deacon (*1949) vorgestellt, die zum Teil speziell für die Ausstellung in Krefeld hergestellt wurden. Richard Deacon und Dr. Julian Heynen, Kurator der Ausstellung, sprechen über die konzeptuellen Unterschiede der Ausstellung für die beiden Häuser und erörtern Aspekte einzelner Skulpturen.

British Art Studies

Ladder – Andreas Slominski

Ladder, Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm von Martin Kreyssig

Ladder

Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm, Länge: 8 min

Eine Aktion von Andreas Slominski, der eine Holzleiter durch eine Tür trägt. Der Film konzentriert sich auf die Vor- und Nacharbeiten der Handwerker und bereitet so den Platz für die echten Gesichter, Handlungen und Fertigkeiten im Kunstgeschäft.

 

The Ladder, 1998 (mixed media)

Le travail de Andreas Slominski repose sur une action qui consiste à vouloir faire entrer dans une des salles du Casino Luxembourg une échelle tenue à l’horizontale alors que l’accès est trop étroit. Il ne reste donc plus qu’à découper les contours de l’échelle dans le mur. Une fois l’échelle à l’intérieur de la salle, les murs sont remis en état.
Dans la continuité des travaux antérieurs de Slominski, l’enregistrement sur vidéo de cette action et sa projection ultérieure dans l’exposition permettent d’entamer une réflexion sur l’instant de production et de réception d’un processus artistique. Les travaux de l’artiste sont fréquemment concus comme des oeuvres d’art en évolution. Par leur attachement à l’acte, ils prennent en compte le facteur „temps“. En s’appuyant sur ces aspects, la démarche de Andreas Slominski porte sur une définition plus précise et un élargissement de la notion de sculpture.

Source: http://www.manifesta.org/manifesta2/f/artistes/slominski.html

 

 

Ladder, Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Ladder, Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Ladder, Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Ladder, Andreas Slominski, manifesta 2, Luxembourg 1998, Videofilm von Martin Kreyssig

Harald Klingelhöller

Zur Konjugation von „fallen", Harald Klingelhöller, Van Abbemuseum Eindhoven / Film von Martin Kreyssig

Zur Konjugation von „fallen“

Harald Klingelhöller, Van Abbemuseum Eindhoven 1990, Videofilm, 20 min

Der Videofilm dokumentiert eine Einzelausstellung des Düsseldorfer Bildhauers Harald Klingelhöller (*1954) im Van Abbemuseum Eindhoven 1990. Der Arbeitsweise des Künstlers folgend, wurde aus den Titeln der Skulpturen, der Beugung des Tätigkeitswortes „fallen“ und der Deklination der Worte „Anatomie“ und „Angst“ ein akustisches Gewebe erstellt, an das die dokumentarischen Aufnahmen der Ausstellung geknüpft sind. Beim Hören entsteht auf diese Weise ein Sprachraum, dessen assoziative Bildkraft neben den Skulpturen existiert, ohne sie zu erklären.

 

1998 entstand eine Videodokumentation einer Einzelausstellung des Künstlers Harald Klingelhöller im Lenbachhaus München.