VIELE SPIELE GROSSE KLEINE

VIELE SPIELE GROSSE KLEINE © Thomas Schütte, Martin Kreyssig 1994

Trickfilm (1994, 15 Min) von Martin Kreyssig zu Werken des Künstlers Thomas Schütte, die 1994 in zwei Ausstellungen mit dem Titel »Figur« in der Hamburger Kunsthalle (5. Mai 05 – 26. Juni) und im Württembergischer Kunstverein Stuttgart (3. September – 16. Oktober) präsentiert wurden.

In der Tradition, die Perfektion des Dilettantischen – im Gegensatz zur Ingenieurskunst – voranzutreiben, führt der Kurzfilm durch das figürliche Werk von Thomas Schütte aus den 1980 bis 1990er Jahre. Der Film ist in Einzelbildschaltung im Format 16mm gedreht und unterlegt die Bildsequenzen mit Geräuschen aus Datenbanken, die seinerzeit z.B. in der Vertonung von Spielfilmen eingesetzt wurden.

VIELE SPIELE GROSSE KLEINE © Thomas Schütte, Martin Kreyssig 1994
VIELE SPIELE GROSSE KLEINE © Thomas Schütte, Martin Kreyssig 1994
VIELE SPIELE GROSSE KLEINE © Thomas Schütte, Martin Kreyssig 1994

SHELTERS / ZUFLUCHTEN

Shelters / Zufluchten © Antoni Malinowski, Martin Kreyssig 1993

Markierungen und Zeichnungen von Antoni Malinowski in den Gängen hinter den Geschäften. Videofilm im Auftrag des Kulturamtes Langenhagen als Dokumentation zur Ausstellung von Antoni Malinowski in Hannover / Langenhagen, Länge: 27 min, 1993.

In einem großen Einkaufszentrum arbeitet der in London lebende Künstler Antoni Malinowski (* 1955) an seiner Installation, die der Film vorstellt. Dabei wird die Situation der Gänge und Treppenhäuser gezeigt, bevor der Künstler mit seiner Arbeit begonnen hat, sowie Ausschnitte aus dem Arbeitsprozeß selbst.

Antoni Malinowksi ist Maler. Mit winzigen Zeichen, die militärischen Symbolen gleichen, welche in Stabskarten Verwendung finden, bemalt er den Boden in den Treppenhäusern, immer in Beziehung zur Lichtrichtung und -gestalt. Zudem sind mit schmalen, aufgeklebten Streifen aus Teerpappe Bewegungslinien und Energiefelder in die verwinkelten Flure eingeschrieben.

Der Film orientiert sich an der baulichen Struktur solcher modernen Fluchtwege und sucht u.a. mit modulierten Tönen die Intensität dieser Installation zu dokumentieren. In einem Versorgungsflur hinter den Geschäften einer Einkaufspassage hat Antoni Malinowski eine zeichnerische, leichte beständig flüchtende Installation geschaffen, die der Film kommentarlos aufzeigt. Der Gestaltlosigkeit dieser Architektur der Nebensächlichkeit, ihrer Ortlosigkeit und Redundanz widerspricht der künstlerische Akt in seiner beharrlichen Konzentration, die Geste des Lichts, die Schönheit selber.

Shelters / Zufluchten © 1993 Antoni Malinowski, Martin Kreyssig
Shelters / Zufluchten © 1993 Antoni Malinowski, Martin Kreyssig

I-Beam Music

I-beam Music © Barry Schwarz, Nicolas A. Baginsky, Martin Kreyssig 1995

Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg
1995 / Videodokumentation / Länge: 17:23 Min / Produktion: Nicolas A. Baginsky
„A 5-ton performance together with Barry Schwartz.“ Nicolas A. Baginsky

 About the Project: »“I-Beam Music“ is a performance, that explores acoustic phenomena using old and new technologies. „I-Beam Music“ is an orchestrated sculpture, an installation, that deals equally inventive with water, high voltage, fire and chemicals as well as with machines, computers and sensors. „I-Beam Music“ is the tittle of a computer driven machine-performance developed by hamburgian sculptor Nicolas Anatol Baginsky in collaboration with the californian performance-artist Barry Schwartz.

The central element in this installation is a string instrument, the artists have build using a 4 meter long steel I-beam . During the performance, the six-string instrument undertakes an automatic journey through an environment 25 meters in length. Similar to the functional principle of a car-wash, the string instrument travels through different situations and is being played there in very different ways: mechanical fingers pick the strings, chemicals create tones, extreme heat and cold tune the instrument. Dry ice and liquid nitrogen as well as parts of an old photocopier play the strings. In a later section, the combination of water and high voltage generate electrifying sounds. On its travel, the instrument develops various characters. For example: it turns into a bottleneck-guitar, then it becomes a bowed string-instrument and towards the end it is a „industrial- music“ type sound generator. The artists also use related machinery and instruments to orchestrate the performance: a converted turntable mounted to an electro vehicle uses the motion momentum to generate music. A wheelbarrow is turned into a sound harp.

A computer program forms the acoustic environment for the performance. This program, written by Baginsky especially for this project, analyses in real-time all acoustic events in the performance space. The resulting data is then being interpreted and output via electronic instruments and robotic actuators. This mechanism engineers a recursive symphony based upon existing sound and music.

Several surveillance cameras inside the I-beam instrument and at various positions in the set allow endoscopic insight into the installation. The images are life-mixed by a computer and are then displayed by two video projectors.

Nicolas Anatol Baginsky and Barry Schwartz are both artists that, in their way of working, combine the artist, the engineer and the technician. What they have in common is an extraordinary attraction towards the graveyards of industrial society: containers filled with junk machinery. As a result to that strategy their biggest common divisor becomes visible: beautifully engineered machine music. A machine music that explores the extremes of music and technology.«

I-Beam Music / Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg / Film by Martin Kreyssig © 1995
I-Beam Music / Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg / Film by Martin Kreyssig © 1995

Eimer Wasser – Andreas Slominski

Eimer Wasser / Bucket of Water © Deutsche Guggenheim Berlin, Andreas Slominski, Martin Kreyssig 1998

Andreas SlominskiDeutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm, Länge: 11:25 min
Inhalt: Andreas Slominski stellt einen Eimer voll Wasser zwischen die Bücher und Regale des Museumsshops.

»Slominski stellte einen Eimer voll Wasser zwischen die Bücher und Regale des Museumsshops. Jedoch – der weiße Eimer war zunächst leer gewesen. Slominski beauftragte einen Klempner, eine Wasserleitung zu installieren. An der Rückwand der Toilette wurde die Hauptleitung freigelegt und Slominskis Rohre angeschlossen, an das Ende der Kupferrohre ein Wasserhahn montiert. Durch diese Leitung floß nun das Wasser in den Eimer. Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, wurde die Leitung wieder entfernt und das Loch in der Wand zugemauert. Nur eine einzige Spur ist geblieben: der Plastikeimer voll Wasser. Gibt es etwa ein Leck an der Decke?»

Text aus dem Katalog: Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin © 1999 The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York

Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998
Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998
Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998