»trembling« Viola Kiefner

»trembling« © Viola Kiefner 2017

»trembling« – Performance und Intervention 2017, Dauer 60 Minuten.

Der achtminütige Ausschnitt entstammt der filmischen Dokumentation (Länge: 27 Min) der Performance und Intervention beim Galerienrundgang auf der Fleetinsel in Hamburg am 7. September 2017.

Performerinnen: Nathalie Dickscheid, Insa Griesing, Viola Kiefner, Thordis Meyer

Kamera und Editing: Martin Kreyßig

»Während einer Ausstellungseröffnung betreten vier Performerinnen den Galerieraum. Sie sind mit dunklen Anzügen gekleidet und haben einen einbeinigen Melkschemel um die Hüften geschnallt.

Sie suchen sich im Raum einen geeigneten Platz, formieren sich ohne miteinander zu reden zu einer Gruppe. Sie setzen sich und beginnen, mit dem Oberschenkel zu zittern, zu wackeln. Die restlichen Körperteile bleiben ruhig, fast starr, mit gelassenem, fast teilnahmslosem Blick schauen sie aneinander vorbei. Die Armhaltungen variieren: die Arme liegen auf den Oberschenkeln, sind vor der Brust gekreuzt, die Finger sind ineinander verschränkt.

Bänder mit kleinen Glöckchen sind um ihre Knöchel gebunden – sie »verstärken« akustisch die Beinbewegungen. Ähnlich wie in der Improvisationsmusik spielen und kommunizieren die Performerinnen mit dem Glöckchenklang im Ensemble, treten stellenweise solistisch hervor oder pausieren.

Nach ca. 3 bis 4 Minuten stehen sie auf – initiiert durch den Impuls einer Performerin –, suchen sich einen neuen Ort im Galerieraum, setzen sich auf den einbeinigen Melkschemel und beginnen erneut mit ihrem »Oberschenkel-Zittern«. Dieser Ablauf wiederholt sich ca. 3 bis 5 Mal.

Danach verlassen PerformerInnen den Galerieraum. Die Performance wird auf dem Gehweg vor der Galerie, in einem Innenhof, in benachbarten Galerien während des Galerienrundgangs zum Saisonstart auf der Fleetinsel in Hamburgs Innenstadt fortgesetzt.

Intention der Performance ist es, das Phänomen zweier, konträrer Energiezustände im menschlichen Körper zu zeigen, die gleichzeitig und nebeneinander erscheinen: einen Bewegungsdrang, der – aus welchen Gründen auch immer ¬– aufgestaut und in einer statischen Körperhaltung zurückgehalten wird.

Als Performance wurde »trembling« in den »eigenen vier Wänden« (in der Ausstellungshalle des Westwerks in der Admiralitätstraße, Hamburg) begonnen und beendet, dazwischen verwandelte sich das Format im öffentlichen Raum und in anderen Galerien zu einer Intervention.«

»trembling« Performance und Intervention © Viola Kiefner 2017
»trembling« Performance und Intervention © Viola Kiefner 2017
»trembling« Performance und Intervention © Viola Kiefner 2017

9.1.2009 Vertauschte Zunge

9.1.2009 Vertauschte Zunge © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009

Film zur gleichnamigen Performance mit Gustav Kluge, Kathrin Haaßengier and Petra Kluge am 9.1.2009, anlässlich der Ausstellung „Zelle im Fluchtweg“ von Gustav Kluge im Hospitalhof Stuttgart vom 9. Januar 2009 bis 8. Februar 2009.

 Ein weiterführender Text zum Inhalt der Performance: Grenzüberschreitungen“ von Margrit Brehm.

VERTAUSCHTE ZUNGE, Screenshot Katrin Haaßengier © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009
VERTAUSCHTE ZUNGE, Screenshot Petra Kluge © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009
VERTAUSCHTE ZUNGE, Screenshot Petra Kluge © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009
VERTAUSCHTE ZUNGE, Screenshot Katrin Haaßengier © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009
VERTAUSCHTE ZUNGE, Screenshot © Gustav Kluge, Martin Kreyssig 2009

I-Beam Music

I-beam Music © Barry Schwarz, Nicolas A. Baginsky, Martin Kreyssig 1995

Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg
1995 / Videodokumentation / Länge: 17:23 Min / Produktion: Nicolas A. Baginsky
„A 5-ton performance together with Barry Schwartz.“ Nicolas A. Baginsky

 About the Project: »“I-Beam Music“ is a performance, that explores acoustic phenomena using old and new technologies. „I-Beam Music“ is an orchestrated sculpture, an installation, that deals equally inventive with water, high voltage, fire and chemicals as well as with machines, computers and sensors. „I-Beam Music“ is the tittle of a computer driven machine-performance developed by hamburgian sculptor Nicolas Anatol Baginsky in collaboration with the californian performance-artist Barry Schwartz.

The central element in this installation is a string instrument, the artists have build using a 4 meter long steel I-beam . During the performance, the six-string instrument undertakes an automatic journey through an environment 25 meters in length. Similar to the functional principle of a car-wash, the string instrument travels through different situations and is being played there in very different ways: mechanical fingers pick the strings, chemicals create tones, extreme heat and cold tune the instrument. Dry ice and liquid nitrogen as well as parts of an old photocopier play the strings. In a later section, the combination of water and high voltage generate electrifying sounds. On its travel, the instrument develops various characters. For example: it turns into a bottleneck-guitar, then it becomes a bowed string-instrument and towards the end it is a „industrial- music“ type sound generator. The artists also use related machinery and instruments to orchestrate the performance: a converted turntable mounted to an electro vehicle uses the motion momentum to generate music. A wheelbarrow is turned into a sound harp.

A computer program forms the acoustic environment for the performance. This program, written by Baginsky especially for this project, analyses in real-time all acoustic events in the performance space. The resulting data is then being interpreted and output via electronic instruments and robotic actuators. This mechanism engineers a recursive symphony based upon existing sound and music.

Several surveillance cameras inside the I-beam instrument and at various positions in the set allow endoscopic insight into the installation. The images are life-mixed by a computer and are then displayed by two video projectors.

Nicolas Anatol Baginsky and Barry Schwartz are both artists that, in their way of working, combine the artist, the engineer and the technician. What they have in common is an extraordinary attraction towards the graveyards of industrial society: containers filled with junk machinery. As a result to that strategy their biggest common divisor becomes visible: beautifully engineered machine music. A machine music that explores the extremes of music and technology.«

I-Beam Music / Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg / Film by Martin Kreyssig © 1995
I-Beam Music / Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg / Film by Martin Kreyssig © 1995

Eimer Wasser – Andreas Slominski

Eimer Wasser / Bucket of Water © Deutsche Guggenheim Berlin, Andreas Slominski, Martin Kreyssig 1998

Andreas SlominskiDeutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm, Länge: 11:25 min
Inhalt: Andreas Slominski stellt einen Eimer voll Wasser zwischen die Bücher und Regale des Museumsshops.

»Slominski stellte einen Eimer voll Wasser zwischen die Bücher und Regale des Museumsshops. Jedoch – der weiße Eimer war zunächst leer gewesen. Slominski beauftragte einen Klempner, eine Wasserleitung zu installieren. An der Rückwand der Toilette wurde die Hauptleitung freigelegt und Slominskis Rohre angeschlossen, an das Ende der Kupferrohre ein Wasserhahn montiert. Durch diese Leitung floß nun das Wasser in den Eimer. Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, wurde die Leitung wieder entfernt und das Loch in der Wand zugemauert. Nur eine einzige Spur ist geblieben: der Plastikeimer voll Wasser. Gibt es etwa ein Leck an der Decke?»

Text aus dem Katalog: Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin © 1999 The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York

Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998
Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998
Eimer Wasser, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin @ Martin Kreyssig 1998