Richard Deacon, Mies van der Rohe

Richard Deacon, Mies van der Rohe / Museum Haus Esters – Haus Lange, Krefeld / Film by Martin Kreyssig

Schwieriger ist sowieso der Raum im Innern / The Interior is always more difficult

Richard Deacon, Mies van der Rohe

Museum Haus Lange und Haus Esters, Krefeld 1991/92, 16mm / Video, 25 min, Kamera: Reinhold Vorschneider, Musik: G.Scelsi, G. Ligeti, Deutsche und Englische Fassung

Film auf Youtube

Der Film behandelt im ersten Teil Einzelheiten der Landhausarchitektur der von Mies van der Rohe (1886-1969) 1930 in Krefeld gebauten Privathäuser, die heute Museum sind. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Wolf Tegethoff erklärt die Architektur und spricht über Details dieses Ensembles aus zwei sehr ähnlichen, geschwisterlichen Gebäuden.

Im zweiten Teil des Filmes werden Skulpturen des englischen Bildhauers Richard Deacon (*1949) vorgestellt, die zum Teil speziell für die Ausstellung in Krefeld hergestellt wurden. Richard Deacon und Dr. Julian Heynen, Kurator der Ausstellung, sprechen über die konzeptuellen Unterschiede der Ausstellung für die beiden Häuser und erörtern Aspekte einzelner Skulpturen.

British Art Studies

Antoni Malinowski

Standbild aus dem Film von Martin Kreyssig zu einem Werk von Antoni Malinowski

SHELTERS / ZUFLUCHTEN

Markierungen und Zeichnungen in den Gängen hinter den Geschäften Antoni Malinowski, Kulturamt Langenhagen, Videofilm, 25 min, 1993.

Dokumentation zur Ausstellung von Antoni Malinowski in Hannover / Langenhagen 1993.

In einem großen Einkaufszentrum arbeitet der in London lebende Künstler Antoni Malinowski (* 1955) an seiner Installation, die der Film vorstellt. Dabei wird die Situation der Gänge und Treppenhäuser gezeigt, bevor der Künstler mit seiner Arbeit begonnen hat, sowie Ausschnitte aus dem Arbeitsprozeß selbst.

Antoni Malinowksi ist Maler. Mit winzigen Zeichen, die militärischen Symbolen gleichen, welche in Stabskarten Verwendung finden, bemalt er den Boden in den Treppenhäusern, immer in Beziehung zur Lichtrichtung und -gestalt. In die verwinkelten, weißen Flure sind mit schmalen, aufgeklebten Streifen aus Teerpappe Bewegungslinien und Energiefelder eingeschrieben.

Der Film orientiert sich streng an der baulichen Struktur solcher modernen Fluchtwege und sucht u.a. mit modulierten Tönen die Intensität dieser Installation zu dokumentieren. In einem Versorgungsflur hinter den Geschäften einer Einkaufspassage hat Antoni Malinowski eine zeichnerische, leichte beständig flüchtende Installation geschaffen, die der Film kommentarlos aufzeigt. Der Gestaltlosigkeit moderner Architektur, ihrer Ortlosigkeit und Redundanz widerspricht der künstlerische Akt in seiner beharrlichen Konzentration, die Geste des Lichts, die Schönheit selber.