Richard Deacon

New World Order, Richard Deacon, Tate Gallery Liverpool

New World Order

Richard DeaconTate Gallery Liverpool, 1999, Videofilm, 6 min

Filmisch – musikalische Notiz zur Einzelausstellung von Richard Deacon in der Tate Gallery Liverpool 1999.

«As we shall see, the mean information of a message is defined as the amount of chance (or randomness) present in a set of possible messages. To see that this is a natural definition, note that by choosing a message one destroys the randomness present in a variety of possible messages.» (David Ruelle, Chance and Chaos)

Stadtfahrt

Stadtfahrt, 1993, Videodokumentation des Projekts von Sabine Siegfried und Eva Bothe / Ingold Airlines, "Hier sein heißt dort sein können (Carlo E. Lischetti)" / Foto: Arno Declair

Dokumentation des Projekts „Stadtfahrt“ von Sabine Siegfried und Eva Bothe, Hamburg 1993

Sieben internationale Künstlerinnen und Künstler wurden für „Stadtfahrt“ eingeladen, je eine Bustour zu planen. In der City wurde von den beiden Kuratorinnen ein Organisations- und Ticketbüro eingerichtet, von dem auch die Busse starteten. Jedem Künstler stand ein Tag zur Verfügung, an dem in der Regel zwei Fahrten – eine vormittags, eine am Abend – stattfanden.

Bei „Stadtfahrt“ schlüpften die Künstlerinnen und Künstler in die Rolle der Stadtführer und provozierten erst durch die zu erwartende Rollenverschiebung die Teilnahme des lokalen Publikums.

Ingold Airlines, „Hier sein heißt dort sein können (Carlo E. Lischetti)“
Res Ingold nutzte die Bustour als Promotion für seine Fluglinie Ingold Airlines. Das Flugteam aus Flugkapitän, Stewardess und Bordmechaniker sorgte für einen angenehmen Aufenthalt. Die Fluggäste wurden mit Ingold Airlines-Wein beköstigt, den sie auch Duty free einkaufen konnten. Per Videofilm und üblichen Ansagen des Flugteams entwickelte sich die Busfahrt zu einem Flugerlebnis der besonderen Art.

Martha Rosler, „Ein leeres Grundstück in Ottensen – verseucht mit Geschichte, Kapital und Asbest“
Martha Rosler führte zu historischen Stätten jüdischer Gemeinden und Friedhöfe in Hamburg. Dort lasen die Fahrgäste Texte zur Judenverfolgung und zum wenig sensiblen heutigen Umgang mit den Stätten jüdischer Kultur.

Michael Deistler, „50 Körper ./. 50 Zeiten = 1 Bus“
Michael Deistler ließ den Bus während der Dämmerung stundenlang über die höchste Elbbrücke hin und her pendeln, eine Stadterfahrung, die vorher wohl niemand gemacht hatte. Nach einem Essensstop in der Oberhafenkantine überraschte er dann die Fahrgäste mit einem Besuch in einem Autokino.

Kirsten Mosher, „Tour Bus Race Tour“
Kirsten Mosher ließ zwei Linienbusse im Hafengebiet zu einem Wettrennen gegeneinander antreten, der Sieger erhielt stilgerecht eine Flasche Champagner.

Krzysztof Wodiczko, „Bericht eines Einwanderers“
Krzysztof Wodiczkos Bustour basierte auf der Geschichte eines Schwarzarbeiters aus dem ehemaligen Jugoslawien, der seit 11 Jahren in Norddeutschland und Hamburg lebt und illegal arbeitet. Die Route folgte den Stationen seines Lebens und seiner diversen Arbeitsstätten. Die der Tour zugrundeliegende Erzählung des Arbeiters wurde während der Fahrt im Bus von einem Sprecher vorgetragen.

Jochen Gerz, „Hierophanie“ – Zur Webseite von Jochen Gerz
Jochen Gerz dagegen ließ seine Mitfahrer Route und Thema selbst bestimmen. Die Fahrgäste wurden zu Stadtführern und entwarfen durch ihre kleinen Vorträge an Orten ihrer Wahl ein Kaleidoskop ‚ihres‘ Hamburg.

Dennis Adams, „Montenegro“
Dennis Adams entführte die Fahrgäste mit unbekanntem Ziel, wobei der Stadtbesichtigungs-Bus dank schwarz verklebter Scheiben den Fahrgästen keinerlei Möglichkeit bot den Fahrweg nachzuvollziehen, geschweige denn, einen Blick auf die Stadt zu werfen. Am Ziel der Fahrt angekommen, wurden die Fahrgäste ohne Vorwarnung in eine fremde Welt geworfen, die ihnen bisher nur vom sicheren Platz vor dem heimischen Fernsehgerät bekannt war: Ein Containerdorf mit asylsuchenden Roma und Cinti. Wie sehr diese fremde Welt doch die ihre ist, wurde vielen im Laufe der stattfindenden persönlichen Begegnungen deutlich.

Quelle: Kunst im Öffentlichen Raum Hamburg

Literatur: Sabine Siegfried; Eva Bothe (Hg.): Stadtfahrt. City Tour. Hamburg, Kellner Verlag Hamburg 1996, ISBN 3-927623-53-9

putz, rabitz, gips

Standbild aus dem Film "putz, rabitz, gips" / Film von Martin Kreyssig 2018

putz, rabitz, gips – Installation und Skulptur

Kurzfilm von Martin Kreyßig zur Ausstellung von Elisabeth Wagner im Frühjahr 2018.

Gefilmt wurde in der Einzelausstellung von Elisabeth Wagner, Freie Akademie der Künste in Hamburg, die dort vom 27. März bis 13. Mai 2018 zu  sehen war.

Performance: Thordis M. Meyer / Kamera- und Tonassistenz: Marc Wiebach / Color-Artist:  Jan-Billy Blum-Arndt / Kamera und Regie:  Martin Kreyßig

putz, rabitz, gips, Kurzfilm von Martin Kreyßig 2018

UHMM

UHMM, 2007, Audio-CD, Richard Deacon / Sound by Martin Kreyssig

UHMM, 2007, Audio CD, 10:54 minutes by Richard Deacon and Martin Kreyssig

The original recordings for UHMM were made by Martin Kreyssig during an interview between Richard Deacon and Dr. Julian Heynen while sitting on a bandstand in the Stadtpark, Krefeld, Germany on May 13, 1991. The interview was used in the 16mm film ‚The Interior is always more difficult‘ by Martin Kreyssig on the architecture of Mies van der Rohe and the exhibition of Richard Deacon, Museum Haus Esters and Museum Haus Lange, Krefeld, May 12 to July 14, 1991. Uhmm is formed from the material not used in that film.

 
Produced and published by Dia Art Foundation; 535 West 22nd Street; New York, NY 10011
ISBN: 3710128866
 
UHMM wurde zuletzt im Rahmen der Ausstellung „Richard Deacon – About Time“ gezeigt, vom 29. Oktober 2017 –  25. Februar 2018 in den Städtische Museen Heilbronn, Kunsthalle Vogelmann.

Gestohlene Luftpumpe – Andreas Slominski

Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig

Gestohlene Luftpumpe
Andreas SlominskiDeutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm, Länge: 1:45 min
Inhalt: Andreas Slominski stiehlt eine Luftpumpe.

 

Slominski wollte eine Luftpumpe stehlen, ein Vorhaben, das sich als schwieriger erwies als erwartet. Heute lassen nur noch wenige die Luftpumpe an ihrem Fahrrad zurück. Wichtig war auch die Wahl des Tatorts. Die Tat mußte in einer ruhigen Straße und im Schutz der Dunkelheit ausgeführt werden. Irgendwann entdeckte Slominski nicht nur den geeigneten Ort, sondern auch das richtige Fahrrad. Es lehnte an einer Wand in Berlin Mitte. Farbe: Graublau; Marke: Diamant. Die Pumpe steckte lose in ihrer Halterung; dies ist ein wichtiges Detail. Es wäre leicht gewesen, die Pumpe zu nehmen und wegzurennen. Doch das hätte Slominski wohl kaum herausgefordert. Die Pumpe mußte auf seine spezielle Art ergattert werden: mit Rahmenrohr. Für diese Aufgabe war Slominski gut ausgerüstet. Mit der Metallsäge hatte er Luftpumpe und Rohr schnell vom Fahrrad getrennt. Ein wachsamer Hund bellte, doch der Dieb flüchtete unbeachtet in die Dunkelheit der Nacht.

Text: Deutsche Guggenheim Berlin

 

Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig

Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig

Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig
Gestohlene Luftpumpe, Andreas Slominski, Deutsche Guggenheim Berlin, 1998, Videofilm von Martin Kreyssig