Imagefilm für die Stadt Ballenstedt

Im Sommer 2018 entstand der Imagefilm für die Stadt Ballenstedt.

Konzept und Regie zu diesem Film führte Martin Kreyßig, die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit Marc Wiebach (Compositing) und Jan-Billy Blum-Arndt (Color Artist), die musikalische Komposition stammt aus der Hand von  Carl Christian Agthe.

Die Flugaufnahmen lieferte Christian Müller, die Fotografien Jürgen Meusel.

Imagefilm der Stadt Ballenstedt auf Youtube

Imagefilm Ballenstedt @ 2018 Stadt Ballenstedt /MartinKreyssig
Imagefilm Ballenstedt @ 2018 Stadt Ballenstedt /MartinKreyssig
Imagefilm Ballenstedt @ 2018 Stadt Ballenstedt /MartinKreyssig
Imagefilm Ballenstedt @ 2018 Stadt Ballenstedt /MartinKreyssig
Imagefilm Ballenstedt @ 2018 Stadt Ballenstedt /MartinKreyssig

Storyline des Films

GESCHICHTE
Uta von Ballenstedt stammte aus …

Markgraf Albrecht der Bär (1100 bis 1170) wirkte … als der Gründer Berlins und Wegbereiter der Mark Brandenburg. Albrecht der Bär und seine Gattin Sophie liegen hier in der Krypta – im Stammhaus der Askanier – begraben. Ballenstedt – Die Wiege Anhalts

Friedrich Albrecht von Anhalt Bernburg (1735-1796) verlegte … die Residenz nach Ballenstedt und ließ das Schlosstheater errichten.

BAUKUNST
An der Straße der Romanik gelegen, stammen die ältesten Teile des Schlosses aus dem 11. Jahrhundert. Seit 1765 in seiner Blütezeit – von Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts – war Ballenstedt mit seinem barocken Schlossensemble Residenzstadt Anhalts.

GARTENKUNST
Der preußische Gartenkünstler Peter Joseph Lenné gestaltete … den Schlosspark um 1860 als Gartenträume mit terrassierter Wasserachse

MUSIK
Hoforganist Carl Christian Agthe begründete … mit der Hofkapelle die Musiktraditionen in Ballenstedt

Albert Lorzting dirigierte … 1846 im Schlosstheater seine Märchenoper »Undine«

Franz Liszt eröffnete … als Dirigent das anhalt-bernburgische Musikfest 1852, das “erste Zukunfts-Musikfest”

MALEREI
Hofmaler und Kammerherr Wilhelm von Kügelgen portraitierte … das geistige und bürgerliche Leben der Frühromantik

Caspar David Friedrich besuchte … Ballenstedt und malte 1811 das Gemälde „Gartenterrasse“, die Lesende im Vordergrund ist Caroline Bardua, in der Bildmitte eine antike Göttin, die Kastanienallee, in der Fernsicht der Brocken

»Die Gegend war unendlich schön und über die prächtig blauen Berge erhob sich der Brocken im Sonnenschein wie ein weißer Zuckerhut.»

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
Theaterarchitekt Bernhard Sehring erbaute … nach mittelalterlichem Vorbild die Roseburg und inszenierte sein Märchenschloss als italienischen und englischen Landschaftsgarten

Naturliebhaber, Kulturentdecker, Urlaubsgenießer erleben … die ehemalige Residenzstadt Anhalts – Barockjuwel im Vorharz

Ballenstedt – Die Wiege Anhalts

Immer mehr Städte und Kommunen setzen auf aussagekräftige Imagefilme, um ihre regionalen touristischen Highlights bestmöglich „in Szene“ zu setzen. Ziele, die mit der Erstellung solcher Videos verfolgt werden sind unterschiedlich; es muss nicht immer um die Steigerung der touristischen Standortattraktivität gehen. Wichtig ist: Die Botschaft muss überzeugen.

Martin Kreyßig, Professor für digitales Bewegtbild, setzt sich mit Filmsprache, Dramaturgie und Narratologie auseinander. In Kooperation mit der Stadt Ballenstedt sowie dem Medieninformatik-Absolventen Marc Wiebach entstand unter seiner Leitung ein Imagefilm, mit dem „die Wiege Anhalts“ besonders treffend in Szene gesetzt wurde. Seit dem 11. Jahrhundert transportiert Ballenstedt Emotionen – diese sollen nun mithilfe der Hochschule Harz übermittelt werden. Zu den Zielgruppen der touristischen Angebote gehören Naturliebhaber, Kulturentdecker sowie Urlauber, die seit August 2018 in den Genuss des Kurzfilms kommen. Er umspielt historische Größen, die in der regionalen Geschichte verortet sind – jedoch überregional Bedeutung erlangten – Bau- und Gartenkunst sowie Landschaftsarchitektur, aber auch Malerei und Musik. „Das Bewegtbild folgt einer Komposition des lange in Ballenstedt lebenden Komponisten und Organisten Carl Christian Agthe, mithilfe derer die historischen Alleinstellungsmerkmale musikalisch belebt werden“ erzählt Kreyßig.

© Text von Thomas Karolszak, 2018

Reinhard Mucha

Das Figur-Grund-Problem in der Architektur des Barock (für dich allein bleibt nur das Grab), 1986, 16mm Film, 15 min

Der Film dokumentiert eine Skulpur des Düsseldorfer Künstlers Rein­hard Mucha (*1950), die 1985 im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart ausge­stellt wurde.

Der Ton ist ein Stück Ori­ginalton einer Steilwandfah­rershow auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. Der gesprochene Text und die Geräusche der Motor­räder strukturie­ren den Film und setzen die künstlerische Arbeit in den von Rein­hard Mucha angeführten Kontext: „Fahrendes Volk“, „Kunst auf Rä­dern“ und „Ortlosigkeit der modernen Kunst“.

Das Figur-Grund-Problem in der Architektur des Barock (für dich allein bleibt nur das Grab) Skulptur von Reinhard Mucha. Film © Martin Kreyßig 1986
(v.li.n.re) Reinhard Mucha, Martin Kreyssig, Jean-Christophe Ammann, Johannes Lenhart © Johannes Lenhart 1987

Filmografie

Rosengarten, 2010, Foto M. Kreyssig

Entdecke die große Welt der kleinen Tiere
Interaktive 3D-Multimedia Applikation für Kinder
2021 / 3D-Echtzeit mit Unity / Konzeption, Dramaturgie und Gestaltung: Daniel Ackermann und Martin Kreyßig, Programmierung: Alexander Johr / P: Stadt Gladbeck

putz, rabitz, gips – Installation und Skulptur
Kurzfilm zur Ausstellung von Elisabeth Wagner
2018 / Webfilm / Länge: 5:45 Min / P: Elisabeth Wagner

Imagefilm für die Stadt Ballenstedt
2018 / Webfilm / P: Stadt Ballenstedt

FameLab 2015
Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Karlsruhe, Regensburg
2015 / Webfilme / P: British Council / Stiftung Schering / Helmholtz-Zentrum

Balladen und Filme
2014 / 4 Filme zu Balladen / Hochschule für Musik und Theater, Leipzig
Aufgeführt in Leipzig, Rheinsberg und Wernigerode

FameLab 2014
Bielefeld, Hamburg, Kassel, Karlsruhe, Leipzig, Potsdam, Regensburg
2014 / Webfilme / P: British Council / GEO

FameLab 2013
Bielefeld, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Lübeck, Potsdam, München
2013 / Webfilme / P: British Council / GEO

FameLab 2012
Bielefeld, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Lübeck, Potsdam, München
2012 / Webfilme / P: British Council / GEO

FameLab 2011
Bielefeld, Hamburg, Karlsruhe, Lübeck, Potsdam
2011 / Webfilme / P: British Council / GEO

Zeremonie für ein Double – Das dritte Auge
Performance von Gustav Kluge, Kathrin Haaßengier
2010 / Videofilm / 17:55 min / P: Gustav Kluge

09.1.2009 Vertauschte Zunge
Performance von Gustav Kluge, Petra Kluge, Kathrin Haaßengier
2009 / Videofilm / 33 min / P: Gustav Kluge

APPEARANCE OF ###### TO THE PEOPLE
Performance by Elena Kovylina
2009 / HD-Videofilm / 8:30 min / P: Kunsthalle Hamburg

CHARLES DE PICCIOTTO Architekt BDA
Konzept und Design Internetpräsenz / Programmierung C. Oldendorf
2009 / www.depicciotto.de. / P: Charles de Picciotto

Breakfast at Tiffany’s
Ausstellungsfilm zu René Gruau und „Breakfast at Tiffany’s“ zur Ausstellung „Schick & Schrill“
2008 / DVD / 18 Min / P: Wilhelm-Busch-Museum, Hannover

AUDI AKADEMIE
Fortbildungsfilm für Management
2008 / Webfilm / 10:20 Min / P: Audi Akademie, Ingolstadt

FALKE KG
Digitalfotografie Strumpfherstellung
2008 P: Falke KG, Schmallenberg

Uhmm
Richard Deacon
2006 / Audio CD / 10 min / P: MKF & Richard Deacon
Published by DIA ART FOUNDATION, New York / ISBN: 3710128866

Blank Plays Duden
Rüdiger Carl, Oliver Augst, Christop Korn
2004/06 / Musik-DVD / P: Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt/M
Published by revolver and textxtnd / ISBN 3-86588-246-3

Etwas
Schuldt
2004/05 / Videofilm / 12:00 min / P: Hamburger Kunsthalle

Strukturwandel
Olafur Gislason
2005 / Videofilm / 14:30 min / P: „A Whiter Shade of Pale“ Kunst aus den Nordischen Ländern

07.11.2003 Die Chromatoren
Gustav Kluge
2004 / Videofilm / 11:44 min / P: Gustav Kluge

Frankfurter Judaskuss
Caroline von Grone
2003 / Videofilm / 15:00 min / P: Caroline von Grone

Palm Papierfabrik
BRT Architekten Bothe Richter Teherani
2002 / Videofilm / 8:00 min / P: BRT Architekten

UW84DC
Film auf Youtube
Richard Deacon / Dundee Contemporary Art, Dundee
Music by Gene Coleman
2001-2017 / Videofilm / 11.30 min / P: MKF

Grässlin Collection
Sammlung Grässlin / Deichtorhallen Hamburg
2001 / Videofilm / 17:30 min / P: Familie Grässlin

Tiger oder Löwe
Peter Friedl
2000 / Videofilm / 1:00 min / P: Hamburger Kunsthalle

CityConneXion
Bernstorff / de Picciotto / Petters / Trabitzsch / Wittorf
3. Hamburger Architektursommer / Ausstellung Stilwerk, Hamburg
2000 / Videofilm 16:9 / 6:00 min / Kreation: metagoldstern.com / P: Architekten

Marina Abramovic
Einzelausstellung / Kunstverein Hannover
2000 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Rewind to the Future
Gruppenausstellung / Bonner Kunstverein
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

German Open
Gruppenausstellung / Kunstmuseum Wolfsburg
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Nam June Paik
Einzelausstellung / Kunsthalle Bremen
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Luc Tuymans
Einzelausstellung / Kunstmuseum Wolfsburg
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Ich habe nichts zu sagen, und das sage ich – Alan Charlton
Düsseldorf / Krefeld / Paris / Hamburg
1999 / Videofilm / 15 min / P: MKF

11 Projekte
BRT Architekten Bothe Richter Teherani
plan 99 Architektur Ausstellung Köln
1999 / Videofilm / 21:00 min / P: BRT Architekten

New World Order
Richard Deacon / Tate Gallery Liverpool
1999 / Videofilm / 6 min / P: MKF

Ingo Günther / Republik.com
Einzelausstellung / Neues Museum Weserburg, Bremen
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Das Versprechen der Fotografie
Gruppenausstellung / Kestner Gesellschaft, Hannover
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Mariko Mori
Einzelausstellung / Kunstmuseum Wolfsburg
1999 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Eimer Wasser
Andreas Slominski / Guggenheim Berlin
1998 / Videofilm / 11:25 min / P: Guggenheim Museum

Gestohlene Luftpumpe
Andreas Slominski / Guggenheim Berlin
1998 / Videofilm / 1:45 min / P: Guggenheim Museum

Baumstumpf
Andreas Slominski / Guggenheim Berlin
1998 / Videofilm / 4:22 min / P: Guggenheim Museum

Transportsystem für Hustensaft
Andreas Slominski / Guggenheim Berlin
1998 / Videofilm / 2:15 min / P: Guggenheim Museum

Virtueller Vatikan
Hochrenaissance im Vatikan / Kunsthalle der BRD, Bonn
1998 / TV / 3:00 min / P: ARTE INFO

Eisstiel
Andreas Slominski / Hamburger Kunsthalle
1994 / 98 / Videofilm / 4:10 min / P: Hamburger Kunsthalle

EMOTION
Gruppenausstellung / Deichtorhallen Hamburg
1998 / TV / 2:50 min / P: ARTE INFO

Douglas Gordon
Einzelausstellung / Kunstverein Hannover
1998 / TV / 2:50 min / P: ARTE INFO

LADDER
Andreas Slominski / manifesta 2, Luxembourg
1998 / Videofilm / 8 min / P: manifesta 2

do all oceans have walls?
Gruppenausstellung / GAK Bremen et al.
1998 / TV / 2:10 min / P: ARTE 8 1/2

TONY OURSLER
Einzelausstellung / Kunstverein Hannover
1998 / TV / 2:10 min / P: ARTE 8 1/2

Franz Erhard Walther
Einzelausstellung / Deichtorhallen Hamburg
1998 / TV / 2:10 min / P: ARTE 8 1/2

HARRYS KOPF
Videoinstallation mit 8 Monitoren für das Thalia Theater im
Rahmen des Stückes HARRYS KOPF von Tankred Dorst
Inszenierung: Jürgen Flimm
1997 / 8 Videofilme / 6 min / P: Thalia Theater GmbH

TOMATENSALAT
Thomas Schütte / Van Abbemuseum, Eindhoven
1991/ 97 / Videofilm / 13 min / P: T. Schütte / M: Ret Ant Feet

KEHRWIEDERSPITZE
Dinse Feest Zurl / Architektur Sommer 1997 – Ausstellung
1997 / Videofilm / 5:20 min / P: Architekten

KUNSTPREIS DER STADT WOLFSBURG
Thomas Schütte / Richard Deacon / Kunstverein Wolfsburg
1997 / Videofilm / 2:20 min / P: ARTE 8 1/2

THEM AND US
Film auf Youtube
Thomas Schütte / Richard Deacon / Lisson Gallery, London
1995 / 96 / Videofilm / 6 min / P: Deacon / Schütte

USE Medien / Kunst@Hdk
div. Künstler / Westend – Bahnhof, Berlin
1996 / Videokatalog / 30 min / P: Karl – Hofer – Gesellschaft / Hochschule der Künste

I-BEAM MUSIC
Nicolas A. Baginsky / Barry Schwarz / Kampnagel, Hamburg
1995 / Videodokumentation / 18 min / P: N. A. Baginsky

KUMROW, KLAUS
Klaus Kumrow / Hamburger Kunsthalle
1995 / Videofilm / 16 min / P: Hamburger Kunsthalle

EIS
Asta Gröting / Theater am Turm, Frankfurt / M
1995 / Videofilm / 28 min / P: A. Gröting
EIS B.S. 1995 / Videofilm / 23 min / P: A. Gröting

PASSIEREN
Sigrun Jakubaschke / Bernhard Prinz / Andreas Slominski / Klaus Kumrow / Susanne Homann
Gruppenausstellung der Hamburger Kunsthalle / Alsterhaus
1994 / Videofilm / 14 min / P: Hamburger Kunsthalle

NEXT MODERN
Bernstorff / Gössler / Bothe Richter Teherani / Dinse Feest Zurl
Hamburger Architektursommer / NEXT MODERN Ausstellung
1994 / 7 Videofilme / P: Architekten / M: Oberländer

VIELE SPIELE GROSSE KLEINE
Thomas Schütte / Hamburger Kunsthalle
Württembergischer Kunstverein / Stuttgart
1994 / Film 16 mm / 15 min / P: T. Schütte

VIELE SPIELE GROSSE KLEINE (Museum – Version)
1995 / Videofilm / 49 min / P: T. Schütte

The inner Voice with Pierre Bagée, remix
1993/2005 / Digi Beta / Videofilm / 5 min / P: Asta Gröting

SCHAUFENSTER MIT SPIEGEL
Nam June Paik / Fabricio Plessi / Shigeko Kubota / Mari-Jo Lafontaine / Nicolas A. Baginsky / Klaus vom Bruch
Internationale Funkausstellung Berlin / Electronic Art / Philips
1993 / Videofilm / 23 min / P: Philips

Stadtfahrt City Tour
1993 / Videodokumentation / 23 min / P: Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg

SHELTERS / ZUFLUCHTEN
Antoni Malinowski / Kulturamt Langenhagen
1993 / Videofilm / 25 min / P: A. Malinowski / Langenhagen

LE SOLEIL A LA TAILLE D’UN PIED HUMAIN
Giovanni Battista Piranesi „LE DIAPHANE“, Tourcoing / Lille
Dorner / Long / Pistoletto / Merz / Mucha / Richter / Wall / Weiner et al.
1993 / Videoessay / 60 min / P: MKF et al.

THE INTERIOR IS ALWAYS MORE DIFFICULT
Richard Deacon / Mies van der Rohe
Film auf Youtube
Museum Haus Esters / Lange, Krefeld
1991/92 / 16mm / 25 min / P: R. Deacon
K: Reinhold Vorschneider / M: G. Scelsi, G. Ligeti

TOMATENSALAT
Thomas Schütte / Van Abbemuseum / Eindhoven
1991 / Videofilm / 40 min / P: T. Schütte / M: Ret Ant Feet

Zur Konjugation von „fallen“
Harald Klingelhöller / Van Abbemuseum, Eindhoven
1990 / Videofilm / 20 min / P: Klingelhöller + div. Galerien

ARKADIEN
1987 / Spielfilm 35mm / 15 min / P: dffb

DAS FIGUR-GRUND PROBLEM IN DER ARCHITEKTUR DES BAROCK (für dich allein bleibt nur das Grab)
Reinhard Mucha / Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
1986 / 16mm / 15 min / P: R. Mucha

KATALOG GLADBECK
1985 / Video / 12 min / P: dffb

DAS TREIBHAUS
1985 / Spielfilm 16mm / 18 min / P: dffb

DIE LETZTE SCHÖPFUNG
1984 / Spielfilm 16mm / 18 min / P: dffb

TABU
1984 / Videotape / 3 min / P: dffb

TROCAL VON BALLYMENA
1984 / Kurzfilm 16mm / 10 min / P: dffb

SINGIN IN THE LASER- RAIN
1983 / Videoskulptur / Axel Klepsch / Martin Kreyssig

RONDOSCERCENDO
1982 / Videotape / 1 min

ZWEIKLANG
1982 / Videotape / 3 min

BODYMAP
1982 / Videotape / 1 min

Film und Architektur – Architektur als Chor

Film und Architektur, Foto: @ 2010 Martin Kreyssig

Architektur im Film darf ihrer Funktion nach in vier Kategorien unterteilt werden:
1. Architektur dient der Bewegungsdarstellung
2. Architektur dient der Proportion.
3. Architektur dient als topografisches Zeichen und Sozialisation.
4. Architektur dient der Fiktionalisierung.

Architektur dient der Bewegungsdarstellung

Architektur – und ich unterscheide nicht zwischen der Location, dem Studiobau und dem Rechner gestützten, virtuellen Dekor – Architektur wird als festes, unbewegliches Bestandteil der filmischen Erzählung eingesetzt. Wie ein Baum steht, so gründet die Architektur im Boden. Um sie herum herrscht Bewegung, in ihrem Innern beherbergt die Architektur Bewegung.
Film ist a priori Bewegung – technisch betrachtet: der bewegte Filmstreifen, Rollen, Räder, Riemen – inhaltlich grenzt er sich von der älteren Fotografie durch die Möglichkeit der Bewegungsdarstellung ab. Der Regie gilt es als Aufgabe die Bewegung von Menschen und Objekten – Auto, Eisenbahn, Schiff und Flugzeug – vor einem unbeweglichen Dekor zur Geltung zu bringen. Die Bewegung selber wird erst deutlich durch die sie umgebende Unbeweglichkeit. Film hat also Bewegung zum Thema, benötigt aber Unbeweglichkeit zur Referenz und Bedingung. Wäre im Film alles in Bewegung, könnte das Auge das Wichtige vom Unwichtigen nicht unterscheiden. Wichtig für den Film ist der bewegliche, bewegte Mensch und das bewegte Objekt, dem Menschen Untertan. Architektur ist somit ein dreidimensionales Objekt vor dem und in dem sich etwas bewegt. Architektur ist Herberge und Hintergrund filmischer Bewegungszeichen. Architektur dient dem Status quo. Architektur ist in Bezug auf die Bewegungsdarstellung gefrorene Zeit – ein Freeze, ein dreidimensionales Standbild, ein Dekor, eine Kulisse in der Leben stattfindet. Dieses Leben bewegt sich hinein und heraus aus der statischen Kulisse, die Bewegung nutzt das Unbewegliche zum Aufenthalt, zur Rast, zum Showdown, zu Liebe und Tod. Architektur im Film ist eine starre, unbewegliche Hülle für Aktionen und Agierende.
Die Bewegungsdarstellung kann aus ästhetischen Gründen verlangen die Architektur im Film unscharf, oder unterbelichtet oder in Bewegungsunschärfe abzubilden, um dem Betrachter eine bessere Fokussierung auf die Bewegung zu ermöglichen. In diesen Bewegungsphasen wird das Dekor verschliffen und kann bis zur grafischen Unkenntlichkeit zerdehnt werden – eine buntes Band. In diesen Phasenbildern löst sich der Baukörper auf und wird zum Vorhang, dessen Unschärfe der Schärfe des Objektes als Fond dient. Im Verschleifen des Dekors bei der Bewegungsdarstellung löst sich die Körperlichkeit der Herberge auf. Architektur dient jetzt lediglich als virtuelles Band mit dem das Subjekt der Betrachtung geschmückt, umgürtet wird. Hier in der Auflösung von Raum wird das Dekor zum Kleid im bekannten Sinn als dritte Haut.
Architektur im Film dient also der Bewegung als Gehäuse und Hintergrund, sie dient aber ebenso der Blickbegrenzung. Der Blick des Zuschauers auf das laufende Bild sucht beständig nach Halt. Gewohnt – aus Furcht – zuerst auf das Bewegliche zu schauen, betrachtet er im zweiten Schauen die Begrenzung, das Unbewegliche. In einer weiten Totale heftet sich der Blick an den einzigen Baum, im Monument Valley an die bekannten Felsenformationen, auf See an das einzige weisse Segel.
Im Nahbereich sucht das Auge Gesichter, Hände, tastet die menschlichen Gliedmassen ab, orientiert sich an der Mitte und am hellsten Punkt. Erst im Verlauf der Einstellung gerät der Blick an die Ränder des Bildfeldes, betrachtet das begrenzende Dekor, die Umfassung des Zentrums im Hintergrund. Architektur im Film ist das Nichtloch hinter den agierenden Subjekten / Objekten, sie bettet den Blick, führt und leitet ihn immer wieder zurück auf das Wesentliche der Darstellung in ihrer Mitte. Architektur im Film wirft den Blick des Betrachters wie ein Echo zurück auf den Gegenstand seiner Aufmerksamkeit: den Protagonisten. Das Dekor einer Stadt dient dem Blick als Behausung und Führung zurück zur Beweglichkeit.
Der Film benötigt die Architektur als Herberge für Aktion und Resonanzfläche der Aufmerksamkeit. Die von Formen, Farben und Lichtintensität gereizten Zellen wandern über das Dekor und ruhen sich aus.
Architektur entbirgt hier ihre sozusagen akustische Kraft des Dekors, die der Film visuell nutzt. Architektur im Film wird so ausgesucht und gewählt, dass sie die ideale Umgebung, das perfekte Set zur Bewegung darstellt und den Blicken die richtige Resonanzfläche als visuelles Echo bietet.

Architektur dient der Proportion

Architektur im Film liefert Proportion. Ob ich eine Totale oder eine Naheinstellung wähle, im technischen Bild existieren immer nur Verhältnisse zwischen flachen, zweidimensionalen Körpern – Kreise, Quadrate und Rechtecke –, denen der Betrachter anhand von Grössenvergleich und Referenzpunkten räumliche Eigenschaften zumisst. Eine Türklinke, ein Türrahmen, ein Waschbecken, ein Flur, ein Fensterbrett oder Treppenstufen liefern Anhaltspunkte für Grössenverhältnisse und –vergleiche in Bezug auf die menschliche Proportion. Die stiftende Dominante ist der erwachsene Mensch, dessen Erfahrungen auch alle räumlichen Entscheidungen bestimmt. Als Spiegel realer Erfahrungen stiftet die Architektur im Film Massstäblichkeit, die filmische Darstellung per se benötigt. Weshalb?
Zum einen entsteht in der Erfahrung von Wirklichkeit dreidimensionales Sehen aus der binokularen Struktur beider Augen und ihres räumlichen Abstandes zueinander. Dem gegenüber steht die Einäugigkeit der filmischen Apparaturen. Der Film operiert somit immer mit der Fiktionalisierung von Raum, Raum ist per definitionem virtuell.
Zum anderen wird die Wirklichkeit im Abbild der Wirklichkeit auf ein 352 Quadratmillimeter grosses Feld reduziert (bei 35 mm Film = 22 x 16 mm), um anschliessend extrem vergrössert zu werden. Dieser Atem, diese technische Perspektive verlangt nach Halt und bekannten Parametern, an denen sich Erfahrung orientieren kann. Das Gehirn sucht Begründung und Vergleich, es verbraucht extrem viel Aufmerksamkeit = Aufnahmekapazität falls diese Suche nicht erfolgreich ist und Disproportionalität gewünscht ist.
Der Film operiert mit architektonischen Mustern, die keine Frage nach ihrem Woher? aufwerfen, keine Fragestellung mit sich führen, die den Betrachter aufhält. Erst in der zweiten, vielfachen Betrachtung werden diese Settings deutlich und führen zur Vertiefung der Lektüre, nicht selten zum eigentlichen Gehalt des Films. Auf das im wesentlichen retrospektive Dekor von Sci–Fi Filmen komme ich weiter unten zurück. Es sei hier nur gesagt, dass Wiedersehen Wohlbefinden und Gewissheit erzeugt.
Vor diesem Hintergrund ist es im Umkehrschluss nur verständlich, dass in reinen VR–Welten aus dem Rechner menschlich anmutende Avatare, Bäume und architektonische Dekors derart eingesetzt werden, dass den Vergrösserungsmöglichkeiten immer die gleichen Parameter zugrunde gelegt sind, denn auch hier herrscht eine von den Proportionen her anthropotopische Perspektive. Hier gäbe es die Möglichkeit eine Architektur zu entwerfen, die abgelöst von jeglicher Wirklichkeitsfolie existiert.
Architektur im Film stiftet Proportion, verheisst Halt und Augenmass, um Bewegungsrichtung, Tempo und Volumen einschätzen zu können. Der Architektur kommt die Rolle eines Konservators zu, eine unbewegliche Erinnerungsmaschine, die durch reine Anwesenheit zu evozieren weiss. Proportion als Erinnerung an die wirkliche Welt.

Architektur dient als topografisches Zeichen und Sozialisation

Die dritte Funktion und am meisten beachtete Aufgabe der Architektur im Film aber obliegt im Bergen der dramatis personae. Sie ist – wie im wirklichen Leben – Herberge und soziales Dekor seiner Protagonisten. Sie ist reich oder arm, opulent oder karg, öffentlich oder privat. Die Helden und Opfer leben und arbeiten dort und darin. Architektur im Film ist der Aufenthaltsort der Handlung und macht dies als gut und meist einfach lesbares Zeichen deutlich. Diese Zeichen – Stadt, Haus, Hütte, Palast – werden der Bewegungsdarstellung als Ort, Platz, Arena zugeordnet. Die Handlung erhält nicht nur optisch einen Hintergrund, der den Blick begrenzt, die Handlung wird durch die Architektur um stumme Erzähler ergänzt, die das Set bevölkern und vielstimmig einem Chor vergleichbar den Background bilden, der jenseits von Plot und Aktionen die Erzählung erweitert. Architektur im Film hat berichtende, erzählende Wirkung, die zum Zeichen reduziert geografische Details, Formen von Sozialisation und historische Komponenten liefert.
Architektur im Film in dieser Funktion wird gecastet, wie man Darsteller auswählt. Sie wird auf Wirkung und Funktion überprüft im Hinblick auf Licht, Form und Historie. Dabei wird sie schon in früh in der Planung bis hin zur Endfertigung segmentiert, zerteilt, zergliedert und umgenutzt. Genuine Funktionen werden ausgetauscht und etwas anderes eingebaut; eine störende Wand in der Nachbearbeitung retouchiert, der Himmel über der Stadt mit Häusern aufgefüllt aus einer anderen Perspektive. Jedes Detail existiert ausschliesslich zu einem einzigen Zweck: es muss der filmischen Erzählung zum Fortgang verhelfen.
Architektur im Film hat nur in Bezug auf den Film und seine Grammatik eine Funktion. Ihre Funktion und Bedeutung im Film erfüllt nur in Bezug auf ihre reproduktive Gestalt einen Sinn. Architektur im Film hat keine Funktion in der Wirklichkeit, sie ist ausschließlich Zeichen und Stellvertreter.
Der Aufgabe innerhalb der Wirklichkeit entledigt, hat die Architektur im Film ausschliesslich die Funktion Imagination auszulösen, eine Architektur zum Träumen. Architektur im Film stellt etwas vor und bietet Erinnerung, wo individuell keine vorliegt.
Architektur im Film sagt: Das ist so. Das war so.
Erzählendes Dekor ist beschriebene Umgebung. Architektur im Film liegt zu aller erst als Text vor, bevor sie zum Zeichen im Bild mutiert, gecastet oder im Studio aufgerichtet. Wie alles beim Film ist auch sie zuerst Wort.
Dabei unterliegen die Architektur im Film den gleichen Prämissen von Auswahl und Exklusivität wie alle anderen Teile der Filmherstellung. Man sucht das Aussergewöhnliche, originäre solitäre Ereignis, Objekt, Detail. Gebaute Architektur wird nach erzählerischen, visuellen und technischen Kriterien betrachtet. Im Zuge wachsenden Einsatzes von digitalem, virtuellem Dekor wird die abgebildete Architektur wie im Studio generell nur für den Moment der Belichtung gebraucht, sie kann anschliessend nicht mehr bereist werden. Manche Details werden sich möglicherweise in ein Filmmuseum retten können.
Der Film hinterlässt eine Stadt der Zeichen, die seiner subjektiven Fabel dienen, nicht den Wünschen ihrer Bewohner. Die Stadt mit den Augen der Autoren gesehen, lässt die meisten Gebäude, Strassen und Viertel unbeachtet. Für den Film existiert die Welt nur in Bezug auf ihre Wirkung, eine andere Perspektive fehlt, wie wohl Filme existieren, die andere Perspektiven entfalten.

Kleiner Kriterienkatalog für ein Gebäude mit Starallüren:
1. Sei extravagant und unverwechselbar.
2. Lasse dich oft fotografieren.
3. Erinnere irgendwie an andere berühmte Gebäude.
4. Lasse dich oft fotografieren.
5. Sei freundlich und offen zu Besuchern.
6. Deine Funktion ist Wirkung. Andere Funktionen sind zu vernachlässigen.
7. Lass dich oft fotografieren.
8. Wähle für Dein Äusseres Materialien, die Dich in Würde altern lassen.
9. Vergiss das Altern. Fotografie verspricht ewige Jugend.
10. Lass dich oft fotografieren.

Architektur dient der Fiktionalisierung

Architektur im Film existiert als ein Zeichen von Zeit, ein Körper im Prozess. Sie verweist auf eine objektive Zeit im historischen Sinne und transportiert die subjektive Zeit ihres Alterungsprozesses. Eine Architektur darf viel erlebt, sie kann wie ein alter Haudegen grosse Stürme abgeritten haben. Architektur kann Haupt– und Nebendarsteller sein. Sie erzählt durch ihr so–geworden–sein und steht mithin als das Zeichen eines historischen Dokuments. Wie ein Überbleibsel, Menetekel einer untergegangenen Epoche spricht sie und kündet im Heute vom Gestern.
Der Film sucht diese Zeitverweise, um sich mittels dieser Zeugen der Geschichte zu vergewissern, um sich in den Bezügen zur Wirklichkeit verorten zu können. Er benutzt Architektur im Bild zur Begründung von Zeit. Die filmische Fiktion gründet auf klaren Verabredungen zwischen Autor und Publikum und bedarf somit der Übertragung von Wirklichkeitszeichen als Verbindung des filmischen Bildes zur Wirklichkeit. Diese verbindliche Verankerung verlangt jede Fiktion, sonst kann sie als Erzählung in der Welt nicht existieren. Jedes Detail wird dabei auf seine Glaubwürdigkeit hin vom Publikum überprüft und je näher dekorative Elemente an die fiktive Biographie des Helden angelehnt werden, desto möglicher wirkt die Fiktion. Dem Dekor aus Wirklichkeit entspricht der Konjunktiv, die Möglichkeitsform innerhalb dessen, was als wahr und denkbar erachtet wird. Die erzählte Fabel wird einem virtuellen Ei gleich vor einem Nestdekor inszeniert, dessen Geflecht so viel Wirklichkeit wie irgend notwendig enthalten sollte. Das Dekor aus Wirklichkeit und Nähe als ästhetisches Feedback zeigt die Naht zwischen indikativischer Existenz des Publikums und konjunktivischer Fabel. Es suggeriert Sicherheiten und Relation.

Welche Rolle also spielt Architektur im Film?

Architektur im Film hat die Funktion Erinnerung zu produzieren. Architektur im Film dient der Vergewisserung von Welt, wie der Blick in den Spiegel zeigt, das der Betrachtende menschliche Züge trägt. Das architektonische Dekor ist mithin Rückblick, Echo, kurz: Vergangenheit, während die Fabel alle Züge vollkommener Möglichkeitsform, bis hin zur futuristischen Fiktion tragen kann.
Das Dekor ist – ob private oder öffentliche Architektur – in der kollektiven Biographie für alle zugänglich und verbindlich, während das einzelne Schicksal, besonders das fiktionale sich dieser Verbindlichkeit versagt. Nur in diesem realen Setting gedeiht der Satz: „Dies ist eine wahre Geschichte.“
Deutlich von hier aus, weshalb die futuristische Fabel im Dekor retrospektiv sein muss. Der U–Topos ist schwerer zu beschreiben als der U–Logos gesprochen wird. Dabei wäre der U–Logos ein Unwert, besser ein Nichts. Schweigen. Erst vor oder innerhalb bekannter Topoi – und seien es nur Versatzstücke – kann der Logos etabliert werden, der im bestehenden Topos vom U–Topos erzählt. Hier werden Wort– und Aktionsgebilde errichtet, keine Gebäude aus Stein. Architektur kann nicht Behauptung sein, sie will / muss Wirklichkeit werden und damit ist sie immer retrospektiv im Sinne konjunktivischen Erzählens.
Architektur im Film ist Herberge und Nahtstelle von der aus und aus der heraus gedacht, und gehandelt werden kann. In einer wirklichen Architektur kann Futur entwickelt werden und hierin entwickelt Architektur im Film ihre metaphysische Dimension:
Sie ist heute Ort von Morgen.

Martin Kreyssig, 2002


Richard Deacon

New World Order, Richard Deacon, Tate Gallery Liverpool

New World Order

Richard DeaconTate Gallery Liverpool, 1999, Videofilm, 6 min

Filmisch – musikalische Notiz zur Einzelausstellung von Richard Deacon in der Tate Gallery Liverpool 1999.

«As we shall see, the mean information of a message is defined as the amount of chance (or randomness) present in a set of possible messages. To see that this is a natural definition, note that by choosing a message one destroys the randomness present in a variety of possible messages.» (David Ruelle, Chance and Chaos)