blurred edges – Under Construction & Split Friction – Birgit Ulher, Seiji Morimoto

Left picture shows Birgit Ulher, German composer-performer, sound artist. Right picture shows Seiji Morimoto with sky tape. He is a Japanese artist who works with performance, composition and installation

Split Friction – Under Construction

im Rahmen des blurred edges • Festival für aktuelle Musik Hamburg, 31.5. – 16.6.2024

Zeitraum: 02.06.-16.06.2024

Vernissage: 02.06.2024 – 18 Uhr:
– Live-Performance Birgit Ulher ‚Public Transport‘ (2019)
– Live Performance Seiji Morimoto: ‚Short Summer‘ (2010)
– Vortrag von Prof. Martin Kreyßig

Öffnungszeiten: Sa/So, 08./09. und 15./16.06., jeweils 15-18 Uhr

Morimoto und Ulher thematisieren in ihren Arbeiten den Einfluss von natürlichen Gegebenheiten wie Wind und/oder Wasser, durch die Objekte bewegt werden und Klänge entstehen, die sich mit den Umgebungsgeräuschen mischen.

Seiji Morimoto ist ein japanischer Künstler, der sich mit Performance, Komposition und Installation befasst. Er lebt und arbeitet seit 2003 in Berlin, wo er u.a. die Konzertreihe ‚Experimentik‘ im Tik Berlin kuratiert. Gezeigt werden seine Außeninstallation ‚500m Stretch’ und das Video ‚Under Construction’ mit Bildern und Geräuschen von Baustellen in Berlin.

Birgit Ulher lebt als freischaffende Musikerin, Klangkünstlerin und Komponistin in Hamburg. Sie ist mit ihrer Konzerttätigkeit international unterwegs. Gezeigt werden ihre Videos ‚How to Get Away by Car‘ und ‚Flotsam & Jetsam‘ sowie ihre Klang- und Konzertinstallation ‚Public Transport‘, die mit Geräuschen von Plattenspielern arbeitet.

Strobreden – Haus für Klangkunst-Enthusiasten
Bahrenfelder Chaussee 144
22761 Hamburg

Birgit Ulher plays PUBLIC TRANSPORT, Strobreden Hamburg 02.06.2024 @ Martin Kreyssig
Seiji Morimoto plays SHORT SUMMER, Strobreden Hamburg 02.06.2024 @ Martin Kreyssig
180m STRETCH, Seiji Morimoto, Installation Strobreden Hamburg 02.06.2024 @ Martin Kreyssig
180m STRETCH, Seiji Morimoto, Installation Strobreden Hamburg 02.06.2024 @ Martin Kreyssig
180m STRETCH, Seiji Morimoto, Installation Strobreden Hamburg 02.06.2024 @ Martin Kreyssig
Prof. Martin Kreyßig, Rede zu Arbeiten von Birgit Ulher und Seiji Morimoto @ Foto: Gunnar Lettow 2024

Heimatlyrik

Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Hongkong
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Husum
Hamburg ist nicht Marseille
Hamburg ist nicht Neapel
Hamburg ist nicht Tokyo
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Heide
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht New York
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Lübeck
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Glückstadt
Hamburg ist nicht München
Hamburg ist nicht Istanbul
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Kassel
Hamburg ist nicht Trier
Hamburg ist nicht St. Petersburg
Hamburg ist nicht Rio
Hamburg ist nicht Lüneburg
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Kampen
Hamburg ist nicht Havanna
Hamburg ist nicht Lissabon
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Shanghai
Hamburg ist nicht Buxtehude
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Bombay
Hamburg ist nicht Winsen
Hamburg ist nicht Hannover
Hamburg ist nicht Truchtlaching
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Henstedt-Ulzburg
Hamburg ist nicht Berlin
Hamburg ist nicht Berlin

Filmtalk

Wo ist die Verbindung?
It‘s green!
Zwosch.
W-o-i-s-t-d-i-e-V-e-r-b-i-n-d-u-n-g?
Green, it‘s green!!
Das Gute triumphiert nicht immer.
Ich bin nicht hier.
Zack. Klirr. Wuack.
Es endet, wenn wir gewonnen haben.
Auf der Schneide des Rasiermessers entlang, und überleben.
Manchmal überwältigen die Kräfte der Finsternis.
Sie müssen sich entscheiden.
In diesem Krieg verwirren sich ein wenig die Dinge.
Jeder Mensch hat seinen Zerreißpunkt.
Geben sie sich diesem Programm hin.
Zisch. Zonk. Abspann.

»Na ja, du denkst, die leben noch, doch nur der Tisch wackelt.«

Sie sitzen in Reihen,
bilden ein Muster, der Monolog
eine Beschimpfung,
das Gezeigte ein Film, der
Klang des Quartetts verhallt
ungehört, ungesehen, ungesagt.

Leer Reihe sieben, die Ränge,
leer der Saal, leer die Vorhänge.
Der Applaus, das beschimpfte
Publikum, stumm zu seiner Beschimpfung, starr das Gehörte,
unerhört das Gesagte, unerkannt das Gezeigte, applaudiert nicht,
die Dunkelheit des Saals bleibt dunkel.
Kein Licht nach der Vorstellung,
kein Laut nach der Vorstellung,
keine Bewegung, kein Zittern,
kein Blick zur Bühne.

Schlecht gesehen, schlecht gesagt, schlecht gezeigt, schlecht gespielt.
Ohne Vordergrund, ohne Hintergrund, bodenlos, Sturz
Schrei, Akrobatik, Kampf, Blut und Spiel, die Arena unbeleuchtet, schwarz, leer die Ränge.
Es wird nicht gespielt, nicht gelacht.

Ohne Beschimpfung, ohne Beckett, ohne Bild, ohne Klang.
Keine Reaktion, kein Echo, keine Zeugenschaft.
Nichts gezeigt, nichts gesagt, nichts gespielt.
Ungezeigt ist das Gezeigte ohne Existenz, ungehört das Gesagte ungeschrieben.
Unerhört das Gebet.

Jetzt geht das Licht aus, die Zeit drängt:
Empore, Empörung.
Raum der Feigheit.
Implosion ohne Spuren.
Staubworte, Staubklänge, Staub der Stimmen und Hände.

Jetzt geht das Licht aus,
das Spiel beginnt.

Höhenunterschied

Hastig an der Bahnsteigkante
erobert er den auseilenden Zug
im Arm den gusseisernen Kleiderhaken
auf geschnitztem Holz gefestigt,
Flohmarktschnäppchen
glücklich die Lippen spielen, nicht
ahnend den Höhenunterschied,
am Halse hängend,
weit ab der Bahnsteigkante
das vorsommerliche Leben
ausatmend, dazu coole Klänge.
Tanzend, so wie man ihn fand.