Die Internationale Ausstellung von nichts fand im Juli 1960 in Hamburg statt, zwei Jahre vor George Macuias‘ Fluxus.
1960 gab es einen klar erkennbaren Kunstbegriff. Da war es einfach, sich außerhalb der Kunst zu stellen. Zu zeigen, daß der Apparat auch ganz ohne Kunst tadellos funktionierte.
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Die Sachen stammten aus dem Laden oder wurden anonym angefertigt, nicht von Künstlern. Signiert haben Straßenpassanten.
Die Ausstellung lief nur eine Woche. In diesen sieben Tagen wurde sie aus Protest dreimal zerstört.
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Ein Material wird soweit zum Kunstwerk vorbereitet, daß es nichts anderes mehr werden kann; aber gerade an dem Punkt, wo Kunst hinzuträte oder einträte, wird der Vorgang abgebrochen.
Beispiel Gemälde: die Leinwand auf Keilrahmen, grundiert, kommt als Schneuztuch oder Gardine nicht mehr in Frage, aber Kunst ist keine draufgemalt. Das Werk ist beides nicht.
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Hier steht eine Rekonstruktion. Neu könnte man das heute nicht so machen, und vielleicht überhaupt nicht. Die Grenzen der Kunst zu überschreiten hatte man vor nichts schon angefangen, und seither nicht mehr aufgehört. Die Horden der Überschreiter sind in zentrifugale Fernen entschunden. Niemand wüßte sich noch irgendwo außerhalb der Kunst zu stellen.
Der 16mm-Film (Länge 16:16 Min) dokumentiert eine Skulpur des Künstlers Reinhard Mucha (*1950), die 1985 im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart ausgestellt wurde.
Die Tonspur besteht aus Originaltönen einer Steilwandfahrershow auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. Der gesprochene Text und die Geräusche der Motorräder strukturieren den Film und setzen die künstlerische Arbeit in den von Reinhard Mucha angeführten Kontext: „Fahrendes Volk“, „Kunst auf Rädern“ und „Ortlosigkeit der modernen Kunst“.
Die Videodokumentation (1991/ 97, Länge 13 Min) behandelt die Einzelausstellung des Künstlers Thomas Schütte (*1954), die 1990 im Van Abbemuseum Eindhoven.
Entsprechend der Ausstellungskonzeption, wurde für den Film eine Kapitelstruktur gewählt, die der unterschiedlichen „Ausstattung“ der Museumsräume mit Skulpturen, Bildern und Zeichnungen entsprach. So ist jedem Raum eine spezielle Kamera- oder Schnittechnik zugeordnet, die – unterstützt von der Musikgruppe RED ANT FEET – das Werk der 1980er Jahre des Künstlers vorstellt.
Animationsfilm, der in Zusammenarbeit mit den Künstlern entstanden ist. Filzige Tiere, Aluminiumfiguren, ein akustischer Ausschnitt aus der Geschichte des Krieges in anderthalb Minuten, schließlich die Ausstellung in der Lisson Gallery: Arche Noah im Weltraum.
„Them and Us“ by Martin Kreyssig on Vimeo which accompanied ‘Them & Us’ exhibition at the Lisson Gallery, London, 1995.
Produced by Richard Deacon, Thomas Schütte and Martin Kreyssig as an advert for the exhibition to be broadcast on television. Published by Lisson Gallery, London.
Videodokumentation (Länge 18:07 Min) einer Performance von Gustav Kluge und Kathrin Haaßengier in der Galerie Frisch, Berlin am 30. April 2010 anlässlich einer Ausstellung von Gustav Kluge.
»Ein Telefonat eröffnet am 30. April 2010 gegen 19.30 Uhr die Ausstellung von Gustav Kluge und Kathrin Haaßengier bei FRISCH in der Halle am Wasser hinter dem Hamburger Bahnhof. Der Einlass beginnt ab 18 Uhr. Gesprächspartnerin am Telefon ist die Hamburger Transsexuelle Christine W.. Danach geht die Handlung der „Zeremonie für ein Double“ über in die Bergung Siamesischer Zwillinge aus dem Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal sowie ihrer Operation.
„Das Leben von Christine W. ist eine Extrembiografie“, so Gustav Kluge, neun Jahre hat er mit dem Aktmodell zusammen gearbeitet. „Aus der Sicht des Malers besitzt sie einen archetypischen androgynen Körper. Diesen hat sie nach ihrem Ideal umgeformt. Das führte zu einem Leidensweg, der sie in der neuen Welt nicht ankommen ließ. So reagiert sie auf viele und vieles mit Aggression.“ Im September 2009 wurde Christine W. wegen Körperverletzung zu drei Jahren Haft und Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt. Gustav Kluge hat diese Selbstschöpfung und Aggression der Christine W. in fünf der sechs in der Ausstellung befindlichen szenischen Bilder ausgelotet und umgesetzt.
Der Operationssaal, von Kathrin Haaßengier entworfen, zwingt die Zeremonie in eine klaustrophobische Enge. Nur ein Kabel transportiert Videobilder nach außen. Solche Lebensadern wiederholen sich in den drei weiteren kinetisch-akustischen Skulpturen der Bildhauerin. Sie bestehen aus blickdichten Körpern, gläsernen Milchabscheidern und verworrenen miteinander verschlungenen Schläuchen. Strömende Flüssigkeiten transportieren ihren Rhythmus.«